Isolierte Daten? Isolierter Erfolg: Strategien zur Überwindung von Daten-Silos

Isolierte Daten? Isolierter Erfolg: Strategien zur Überwindung von Daten-Silos

Von Rene Haag, Vice President GTM MEE, Syniti, einem Unternehmen von Capgemini

Daten-Silos gehören zu den größten Wachstumsbarrieren datengetriebener Organisationen – nicht aus technischen, sondern vor allem aus strukturellen Gründen. Wenn Informationen in einzelnen Anwendungen, Abteilungen oder Systemen ohne Schnittstellen verharren, entsteht kein Wert, sondern Stillstand. Für IT-Entscheider sind Silos nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern ein direktes Risiko für strategische Umsetzung, Innovationsfähigkeit sowie operative Effizienz. Denn wo Daten fragmentiert bleiben, bleiben auch Entscheidungen fragmentiert.

Die zentralen Herausforderungen – und was dagegen zu tun ist

Ein genauer Blick auf die zentrale Problemstellung zeigt, dass sich Silos nur durch ein intelligentes Zusammenspiel aus Technologie, Governance und Kultur auflösen lassen.

1. Fehlende Transparenz als Entscheidungsrisiko

Solange Daten voneinander isoliert sind, fehlt der ganzheitliche Blick – insbesondere in komplexen Unternehmensstrukturen. Strategische Entscheidungen basieren dann auf Teilwahrheiten. Das führt nicht nur zu operativen Fehlsteuerungen, sondern auch zu verpassten Marktchancen.

Die Lösung liegt in einer durchgängigen Datenstrategie, die auf eine konsistente Datenarchitektur aufbaut. Nur wenn relevante Informationen systematisch konsolidiert und zugänglich gemacht werden – etwa durch moderne Integrationsplattformen für Daten oder APIs – entsteht eine belastbare Grundlage für Entscheider.

2. Innovationshemmnis durch fehlenden Datenaustausch

Wo Daten in funktionalen Silos verharren, wird bereichsübergreifendes Arbeiten unmöglich. Das verzögert nicht nur Prozesse, sondern verhindert auch die Entwicklung neuer, datengetriebener Geschäftsmodelle. Gerade im dynamischen Wettbewerb ist das ein strukturelles Problem mit Blick auf Innovationen.

Ein entscheidender Ansatz ist hier der Aufbau einer flexiblen Datenarchitektur, die hybride Betriebsmodelle erlaubt. Durch Technologien wie etwa Datenvirtualisierung lassen sich Echtzeitdaten aus verschiedenen Quellen nutzbar machen, ohne physisch migrieren zu müssen – und das ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Performance.

3. Zielkonflikte zwischen IT und Unternehmensabteilungen

Ein häufiger Stolperstein ist die Diskrepanz zwischen den Governance-Ansprüchen der IT und dem Wunsch einzelner Abteilungen nach schnellem, eigenständigem Datenzugriff. Wird dieser Zielkonflikt nicht systematisch adressiert, verfestigt sich die Fragmentierung.
Hier ist eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit notwendig. Wenn Data Governance nicht als Kontrolle, sondern als gemeinsame Verantwortung verstanden wird, entstehen tragfähige Modelle. Klare Rollen, definierte Datenverantwortlichkeiten und abgestimmte Zugriffskonzepte schaffen die Balance zwischen Sicherheit und Agilität.

4. Operative Unzulänglichkeiten und Compliance-Risiken

Redundante Datensätze, inkonsistente Informationen und unklare Zuständigkeiten führen zu vermeidbaren Betriebs- und Speicherkosten – ganz zu schweigen von regulatorischen Risiken, etwa im Umgang mit personenbezogenen Daten.
Ein professionelles, zentrales Datenmanagement schafft hier Abhilfe: Durch standardisierte Prozesse zur Datenpflege, regelmäßige Audits sowie den Einsatz automatisierter Qualitätschecks lassen sich sowohl Kosten senken als auch regulatorische Anforderungen besser erfüllen.

5. Schwache Kundenerlebnisse durch Datenlücken

Fehlende oder fehlerhafte Informationen im Kundenkontakt wirken sich direkt auf Vertrauen und Loyalität aus. Kunden erwarten heute ein konsistentes, personalisiertes Erlebnis – kanalübergreifend und in Echtzeit.

Dies gelingt nur mit einem integrierten CRM-System, das nicht isoliert, sondern als Teil einer übergreifenden Datenarchitektur funktioniert. Der Schlüssel liegt in der nahtlosen Anbindung relevanter Systeme wie ERP, Support oder Marketing Automation, um eine konsistente 360-Grad-Sicht auf den Kunden zu ermöglichen.

6. Datenschulden als stilles Wachstumsrisiko

Oft entstehen Datenprobleme nicht durch Inaktivität, sondern durch kurzfristige, singuläre Entscheidungen ohne strategisches Fundament. Die Folge sind sogenannte Datenschulden: wachsender Wartungsaufwand, sinkende Datenqualität sowie zunehmende Komplexität. Je länger Unternehmen zögern, desto höher die Folgekosten.
Eine langfristig tragfähige Datenstrategie ist hier unverzichtbar. Durch kontinuierliches Datenqualitätsmanagement, dedizierte Verantwortlichkeiten und transparente Standards lassen sich solche Risiken kontrollieren, lange bevor sie operative oder finanzielle Auswirkungen zeitigen.

Der Weg aus der Silofalle – was Entscheider jetzt konkret tun müssen

Wer Daten-Silos langfristig überwinden will, braucht mehr als punktuelle Entscheidungen. Es geht um ein tiefgreifendes, strukturelles Umdenken – und um die aktive Rolle der IT-Führung in diesem Prozess.

Erstens gilt es, gemeinsame Ziele zu definieren: Daten sind kein reines IT-Thema. Nur wenn Business und IT gemeinsam Prioritäten setzen, lassen sich Datenstrategie und Governance wirksam verankern.

Zweitens muss Datenstrategie zur Führungsaufgabe werden: Führungskräfte sollten datengetriebene Initiativen nicht nur zulassen, sondern aktiv vorantreiben – mit klaren KPIs und Verantwortlichkeiten.

Drittens braucht es eine datenorientierte Unternehmenskultur: Schulungen, Standards und ein vertrauensvoller Umgang mit Daten müssen fest im Alltag verankert werden. Datenkompetenz darf nicht auf die IT beschränkt bleiben.

Viertens ist technologische Integration entscheidend: Plattformen wie Data Lakes, Data Warehouses oder Middleware-Lösungen ermöglichen eine zentrale Datenhaltung – ohne dabei Dezentralisierung zu blockieren.

Und fünftens muss die Datenqualität dauerhaft gesichert sein: Nur durch konsequentes Monitoring, klare Zuständigkeiten und ein stringentes Datenmanagement bleiben Informationen belastbar und strategisch nutzbar.

Datenvernetzung ist kein IT-Projekt, sondern ein Wettbewerbsvorteil

Wer Daten-Silos auflöst, investiert nicht nur in technische Infrastruktur, sondern in strategische Zukunftsfähigkeit. Denn isolierte Informationen führen zu isolierten Entscheidungen – und damit zu isolierten Erfolgen.

IT-Entscheider stehen in der Verantwortung, ein vernetztes Datenökosystem aktiv zu gestalten – mit Weitblick, Governance sowie einem klaren Verständnis für den Wert von Daten. Erfolgreiche Unternehmen sind effizient vernetzt und nutzen ihre Daten optimal – sicher, intelligent und über Abteilungsgrenzen hinweg.

Über Syniti
Syniti, ein Unternehmen von Capgemini, löst komplexeste Datenherausforderungen, indem es auf einzigartige Weise intelligente, KI-gesteuerte Software und umfassendes Daten-Know-how kombiniert, um sichere und herausragende Geschäftsergebnisse zu erzielen. Seit über 25 Jahren arbeitet Syniti mit den Fortune-2000-Unternehmen zusammen, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die Wachstum ankurbeln, Risiken reduzieren und Wettbewerbsvorteile vergrößern. Die verbindende Plattform von Syniti für die Unternehmensdatenverwaltung unterstützt Datenmigration, Datenqualität, Datenreplikation, Stammdatenverwaltung, Analysen, Datenverwaltung sowie Datenstrategie in einer einzigen, einheitlichen Lösung.

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